Culloden Battlefield

Das Schlachtfeld von Culloden


von Rhiannon MacAlister



Das Schlachtfeld von Culloden markiert jenen Ort, an dem die brutalste Schlacht der schottischen Geschichte ausgetragen wurde. Innerhalb von noch nicht mal einer Stunde wurde hier am 16. April 1746 die Armee von Bonnie Prince Charlie durch den Duke of Cumberland regelrecht abgeschlachtet.
Die Legende behauptet, d ass hier jedes Jahr am 16. April die Schreie der Männer zu hören seien, die auf dem blutigen Schlachtfeld i hr Leben lassen mussten. Des weiteren besagt diese, dass hier niemals der Gesang eines Vogels zu hören ist, man aber das Aufeinanderprallen der Schwerter weithin über den morastigen Boden vernehmen kann. Auch soll von Besuchern das Gemurmel der Gefallenen wahrgenommen worden sein, die dabei ihre Verwirrung über die katastrophale Niederlage kundtaten.
Wir persönlich haben bei unseren unzähligen Besuchen zwar noch keinen der Gefallenen vernommen, doch dass auf diesem blutgetränkten Boden kein Vogelgezwitscher zu hören ist, können wir bestätigen.



Mit einer Armee von etwa 5.000 erschöpften, ausgehungerten und schlecht ausgerüsteten Männern hatte sich der junge Pretender, Charles Edward Stewart, auf seiner Flucht vor den englischen Regierungstruppen auf dem Moor von Culloden versammelt. 

Am 16. April des Jahres 1746 rückte der Duke of Cumberland, der 25jährige Sohn König Georgs II., von Nairn mit einer Armee von ca. 9.000 Mann gegen den Prinzen an. 

Um ein Uhr begann die Schlacht mit Artilleriefeuer, und trotz ihres furchtlosen Einsatzes war das Heer des Prinzen dem englischen nicht gewachsen. 

In den ersten vierzig Minuten fielen ungefähr 1.200 Männer auf Seiten der Jakobiten, auf der Gegenseite gab es lediglich 76 Tote zu beklagen. 

Die Verwundeten, die nicht mehr fliehen konnten, wurden auf Befehl des Dukes erbarmungslos getötet, was diesem den Beinamen Der Schlächter einbrachte.

Noch Tage nach der Schlacht suchten englische Soldaten in der Gegend nach verwundeten und versteckten Jakobiten.

Mit dieser Niederlage hatten die Schotten nicht nur eine Schlacht verloren, sondern endgültig die Hoffnung auf eine Restauration des Hauses Stuart. Der Kultur der Highlands sowie auch der Lebensweise der Clans war mit Culloden ein Ende gesetzt worden. 

Bonnie Prince Charlie entkam trotz intensiver englischer Hetzjagd schlussendlich nach Frankreich, von wo er aus ins römische Exil ging. Er starb im Jahr 1788 als verbitterter Mann in Rom.

Der Duke of Cumberland wurde in England unter großem Pomp empfangen und von seinem Vater, dem König, mit allen Ehren bedacht. Zur Feier des triumphalen englischen Sieges komponierte der damalige Hofkomponist Georg Friedrich Händel das Oratorium Judas Maccabäus.

Das heute teilweise trockengelegte Moor ist durch die B 9006 geteilt. 

In der Quelle der Toten markieren einfache Steine mit den Namen der Clans die Gräber der Gefallenen. Ein großes Mahnmal, das im Jahr 1881 errichtet wurde, erinnert an die Männer, die hier starben. 

Das auf dem Areal befindliche Old Leanach Cottage hatte den Jakobiten als Hauptquartier gedient. Dahinter, auf dem Field of the Englisch, liegen die gefallenen englischen Soldaten begraben. 


Culloden Battlefield Memorial Cairn



Besucherzentrum



Quelle der Toten



Old Leanach Cottage





Die schöne Maid von Inverness

Theodor Fontane (1819 - 1898)



Die schöne Maid von Inverness,
Wie freudlos ihr der Tag vergeht,
Sie schafft und spinnt und webt, indes
Ihr dunkles Aug' in Tränen steht:
»Drummossie-Moor, Drummossie-Tag,
O bittrer Tag, o blut'ges Moor,
Wo kalt und starr mein Vater lag
Und ich der Brüder drei verlor.

Sie liegen tief in Sand und Blut,
Im ersten Grün die Gräber steh‘n,
Der beste Bursch daneben ruht,
Den Mädchenaugen je geseh‘n.
Weh Sieger dir, der nach der Schlacht
Noch die Geschlagenen niedertrat,
Du hast manch Herz betrübt gemacht,
 Das dir doch nichts zu leide tat.«



So übersetzte Theodor Fontane im Jahr 1860 Robert Burns‘ berühmte Totenklage um die Gefallenen auf dem Schlachtfeld von Culloden. Das Original wurde von Burns im Jahr 1794 verfasst und unter dem Titel The Lovely Lass O' Inverness veröffentlicht.


 

 




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