Gastbeiträge

„Clan MacKinnon“ unter Volldampf

von Markus Meinhold




"Clan MacKinnon" unter Volldampf

 

 - und das gab es tatsächlich mal im wahrsten Sinne des Wortes. Im Jahre 1921 stellte die Highland Railway die Lokomotive mit der Betriebsnummer 55 unter dem Namen "Clan MacKinnon" in Dienst.


 

Die Highland Railway

 

Die Highland Railway unterhielt ein Streckennetz im Norden Schottlands mit einer Gesamtlänge von 814 Kilometern im letzten Betriebsjahr 1923. Ihre Hauptstrecke führte von Perth über Inverness nach Wick und Thurso. 24 Jahre nachdem die Eisenbahn von Liverpool nach Manchester als erste Fernbahn fertiggestellt war, gründete sich 1854 in Schottland die Inverness and Nairn Railway, die am 5. November 1855 eröffnet wurde. Sie war die Keimzelle der Highland Railway. Im Jahr 1858 folgte die Strecke zwischen Nairn und Keith, hier war der Anschluss an die Great North of Scotland Railway und das übrige britische Eisenbahnnetz möglich. 1865 erfolgte die Fusion mit der Inverness and Perth Junction Railway und der Perth and Dunkeld Railway zur Highland Railway. 


Bis 1884 übernahm die HR mehrere Gesellschaften, welche die Kyle of Lochalsh-Line und einzelne Abschnitte der Far North-Line gebaut hatten: die Inverness and Rossshire Railway, die Sutherland Railway, die Dingwall and Skye Railway, die Duke of Sutherland's Railway und die Sutherland and Caithness Railway.

Ferner wurden zehn Zweigstrecken gebaut, die aber mittlerweile alle stillgelegt sind. Mit dem Inkrafttreten des "Railways Act" von 1921 ging die Highland Railway am 1. Januar 1923 in der London, Midland and Scottish Railway (LMS) auf. 


 

Ein bisschen Technik…


Die Clan-Klasse der Highland Railway war eine von Christopher Cumming entworfene 4-6-0-Dampflokomotive (vier Vorlauf- und sechs angetriebene Kuppelräder) für Reisezüge. Das Design leitete sich im Äußeren von den etwas früheren "Clan Goods" ab. Die ersten vier wurden 1919 gebaut, weitere vier folgten im Jahr 1921. Die erste war die  No. 49 "Clan Campbell", gefolgt von No. 51 "Clan Fraser", No. 52 "Clan Munro", No. 53 "Clan Stewart", No. 54 "Clan Chattan", No. 55 "Clan Mackinnon" , No. 56 "Clan Mackenzie" und No. 57 "Clan Cameron". Wie alle Lokomotiven der Highland Railway erhielten Lokomotiven der Clan-Klasse eine vornehme grüne Farbgebung.  

Sie verfügten über außenliegende Zylinder (533 x 660 mm) mit außenliegender Walschaerts-Steuerung, 1,83 m große Antriebsräder und einem Kesseldruck von 1,21 MPa (175 psi). Lok und Tender brachten 105 Tonnen auf die Waage. Die Gesamtverdampfungsheizfläche wird mit 136,3 Quadratmetern (1.467 sq ft) und 23,8 Quadratmetern (256 sq ft) für den Überhitzer vom Robinson-Typ und die Rostfläche mit 2,37 Quadratmetern (25,5 ft) angegeben.



Wie es weiter ging…


Die Clan-Klasse galt als zuverlässige Lokomotive, die täglich zwischen Perth und Inverness unterwegs war. Auf der Highland Railway waren als Lokomotiven keine edlen Renner gefragt, sondern Arbeitspferde, welche schwere Züge im Hügelland schnell in Bewegung setzen konnten.

Die Lokomotiven gingen 1923 an die Londoner, Midland- und Scottish Railway (LMS). Die LMS klassifizierte sie als „4P“.  Beim äußeren Erscheinungsbild der Lokomotiven wich das dunkle Grün der Highland Railway dem dunklen Rot der LMS. Zwischen 1943 und 1947 wurden sechs "Clansmen" aus dem Betrieb genommen. 

1948 waren noch zwei Lokomotiven der Clan-Klasse vorhanden, die noch den Transfer zur British Railways (BR) erlebten, "Clan Munro" und "Clan MacKinnon". Aber nur die "Clan MacKinnon" erhielt noch eine BR-Nummer. Sie ging im Januar 1950 außer Dienst und wurde ausgemustert. Leider ist keine Lokomotive der alten Clan-Klasse erhalten geblieben, aber einige Clannamen wurden später auf die BR-Standardklasse 6 übertragen. "Clan MacKinnon" ist nicht mehr dabei gewesen. 






 



 Faszination „Outlander“


von Dr. Christin Schulte


Zum ersten Mal in Berührung mit der Highland-Saga von Diana Gabaldon kam ich im Jahre 1996; da war der erste Band schon fünf Jahre auf dem Markt. Ich muss zugeben, dass ich damals (ich war 15 Jahre alt) nicht die Geduld hatte den Band zu Ende zu lesen. Grund hierfür war und ist, dass Diana Gabaldon (Wissenschaftlerin mit drei Hochschulabschlüssen in Biologie) nicht durchweg leicht zu lesen ist. Sie kann zum Beispiel Banalitäten endlos ausführen und dann - plötzlich - passiert etwas, was später noch eine wichtige Rollte spielt. Mittlerweile gibt es neun Bände der Saga; am zehnten schreibt die Autorin. Die Bücher gerieten bei mir in Vergessenheit, aber meine Faszination für Schottland und alles Keltische blieb. Als ich dann 2014 hörte, dass das erste Buch als Serie verfilmt werden soll, war ich sehr gespannt, und die Serie schaffte es auf Anhieb, mich zu begeistern. Die Serie ist für mich rundum gelungen. Sei es nun bei der Auswahl der Schauspieler, die Drehbücher, die Kostüme… ich gerate ins Schwärmen! Wobei ich als Historikerin warnen muss: Nicht alles ist historisch korrekt. So zum Beispiel die Darstellung von Bonnie Prince Charlie. Mich persönlich stört dies allerdings nicht. Für die historische Korrektheit lese ich Fachliteratur zum Thema. Ich habe auch angefangen, die mittlerweile neu und vollständig ins Deutsche übersetzten Bücher der Highland-Saga wieder zu lesen. Momentan habe ich es bis Band vier geschafft.

Etwas zum Inhalt der Highland-Saga. Sie handelt von der Krankenschwester Claire Randall, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihrem Mann Frank einen zweiten Honeymoon in Schottland verbringt. Zufällig gerät sie an einen Steinkreis und reist durch ihn zurück in das Jahr 1743. Hier trifft sie ihre große Liebe, den Schotten Jamie Fraser. So nehmen die Verwicklungen ihren Lauf. Für neugierig Gewordene möchte ich nicht zu viel verraten!

Über Facebook fand ich Fangruppen zum Thema, in denen ich mich sehr wohl fühle und über die ich liebe Freunde gewonnen habe. Es ist nicht nur ein Kontakt über die sozialen Medien. Wir treffen uns auch persönlich. So zum Beispiel zum „Outlander-Stammtisch“ im englischen Restaurant „Marples in der alten Mühle“ in Dortmund/Huckarde oder zu bisher zwei „Outlander-Fanmilytreffen“ von Outlander.de ein ganzes Wochenende lang mit Programm.

Durch Outlander kam ich auch auf meine erste Convention, die RingCon 2015, auf welcher Schauspieler aus verschiedenen Fantasy-Filmen (z. B. Harry Potter, Herr der Ringe) vertreten waren. Hier hatte ich das Glück Diana Gabaldon und die deutsche Übersetzerin ihrer Bücher, Barbara Schnell, persönlich zu treffen. Ebenso einige Schauspieler der Serie, unter anderem den Hauptdarsteller Sam Heughan (Jamie Fraser). Mein Highlight waren die Conventions „The Gathering 2016 und 2017“ speziell zur Serie Outlander in Köln, auf denen ich weitere Schauspieler der Serie treffen durfte.

Die Highland-Saga hat mir viele schöne Erlebnisse bereitet. Vor allem aber habe ich durch sie liebe Freunde gewonnen.





 

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